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Die ratlose Lykathenmutter

von Anonym

Dunkel ist die Nacht.
Vom Mond bist du erwacht.
Mein liebes Kind ach glaube mir,
Wie gern würd’ ich helfen dir.
Es ist so klein und schon verdammt,
Obwohl es aus guten Hause stammt.

Nicht unartig ist es gewesen,
Und doch geworden zu gar schaurigem Wesen.
Kann nun nicht ruhen,
Da Leute es buhen.
Auch die Kirch war schon da,
Wollte helfen, wie wunderbar.
Doch als ich hörte was sie tun wollten,
Sagte ich, dass sie verschwinden sollten.

Verbrennen wollten sie das Kind!
Da bin ich geflohen ganz geschwind.
Getragen es durch finstere Nacht.
Zu jeder Zeit auf es gewacht.

Nun ist es groß geworden.
Die Seele ist ihm nicht verdorben.
Immer artig, nett und fein,
Ach, würden so nur alle sein.
Dennoch lebt er nicht bei euch,
Weil ihr ihn halten für eine Seuch’.

Die Kirche hat uns ausgeschlossen.
Der Waidmann schon auf uns geschossen.
Ach Kind, ach Kind, was mach ich nur.
Was tun gegen den Hass pur?

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